Gaming – Eine Pixel-Zeitreise

Eine spannende Reise durch die Geschichte des Videospiels, unterhaltsam präsentiert als Sachcomic. Bei der Vielzahl an enthaltenen Fakten bleibt die Story verständlicherweise auf der Strecke.

Ein Sach­co­mic rund um die Geschich­te der Video­spie­le – die wesent­lich frü­her begann, als 1972 mit dem Hype um PONG. Auf ca. 220 Sei­ten, lie­be­voll gezeich­net und kolo­riert von Émi­lie Rouge (in einem Stil, der mich an Moe­bi­us erin­ner­te) und geschrie­ben von Jean Zeid, rasen wir durch Zeit und Raum, um bei der Ent­wick­lung ers­ter inter­ak­ti­ver Spiel­ideen über die not­wen­di­ge tech­no­lo­gi­sche Ent­wick­lung von Kon­so­len und Com­pu­tern dabei zu sein, und inno­va­ti­ven Vor­den­kern mit aus­ge­präg­tem Spiel­trieb über die Schul­ter zu gucken. Das Autoren­duo bringt die eige­ne Begeis­te­rung für Games ein, was sym­pa­thisch und anste­ckend ist, und was erklärt, war­um hier und da fran­zö­si­sche Mei­len­stei­ne der Spie­le-Bran­che Erwäh­nung fin­den. Fun-Fact: in Frank­reich ist „la Game Boy“ weiblich.

Der Comic ist voll­ge­stopft mit Fak­ten, Namen und jeder Men­ge Zeit­sprün­gen, um ver­schie­de­ne Aspek­te der Gam­ing-His­to­rie zu beleuch­ten. Ich fand es teils sehr ver­wir­rend, aber die drei Cha­rak­te­re – die Autoren selbst, zusam­men mit dem flie­gen­den KI-Bot Robi – füh­ren auf char­man­te Wei­se durch die Ereig­nis­se und lan­den zwi­schen­durch selbst in den bespro­che­nen Spiel­wel­ten, was das gan­ze mit Humor und Action auf­lo­ckert. Den­noch war ich mir manch­mal nicht sicher, ob ich nicht gern weni­ger Detail­wis­sen, dafür aber mehr Unter­hal­tung gewünscht hät­te, oder mir man­che ange­ris­se­nen The­men gar zu ober­fläch­lich waren. Eine mehr­bän­di­ge Comic-Rei­he, mit the­ma­ti­schen Schwer­punk­ten und einer rich­ti­gen Sto­ry als roter Faden, hät­te mir bes­ser gefallen.

Alles in allem fin­de ich den Sach­co­mic gut für einen schnel­len Über­blick. Er ist lehr­reich und weckt die Neu­gier­de, ist schnell zu lesen und dabei durch­aus unter­halt­sam. Obwohl ich gar nicht so tief drin­steck­te, in der Gaming­sze­ne, weck­te er jede Men­ge nost­al­gi­sche Erin­ne­run­gen. Obwohl die Alters­an­ga­be „ab 12 Jah­ren“ lau­tet, bezweif­le ich aller­dings, dass Kin­der, die ein­fach nur gern Games spie­len, den Sach­co­mic all­zu span­nend fin­den wer­den. Für his­to­risch inter­es­sier­te Gam­ing-Nerds, (ange­hen­de) Game Desi­gner oder Nost­al­gi­ker, die Tei­le der Video­spie­le-Evo­lu­ti­on selbst mit­be­kom­men haben, bie­tet „Gam­ing – Eine Pixel-Zeit­rei­se“ gute Unterhaltung.


Buchcover "Gaming: Eine Pixel-Zeitreise" von Émilie Rouge und Jean Zeid

Gam­ing – Eine Pixel-Zeit­rei­se
Émi­lie Rouge und Jean Zeid
Carlsen, 2025
ISBN 9783551805980

Die­ses Buch wur­de mir als kos­ten­lo­ses Rezen­si­ons­exem­plar über Vor­ab­le­sen zur Ver­fü­gung gestellt.

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