Das Sofa
Egal ob 2‑Sitzer, 3‑Sitzer, Récamière oder Ohrensessel – es geht nichts über ein bequemes Sofa mit guter Polsterung für ausgedehnte Lesestunden! Dabei finde ich es viel zu schade, Armstützen und Rückenlehne lediglich für Arme und Rücken zu verwenden. Ich nutze sie lieber, um mich in möglichst unmöglichen Positionen hinfließen zu lassen. Hauptsache, ich bin noch in der Lage, das Buch zu halten.
Das Bett
Die Stunden der Dämmerung haben eine ganz eigene, mystische Stimmung. Wenn abends die Fledermäuse vor dem Fenster auftauchen und morgens die ersten Vögel ihr Lied anstimmen, genieße ich es ganz besonders, warm eingekuschelt im Bett noch ein paar Zeilen zu inhalieren. Der Übergang zwischen Traum- und Wachzeit wird so nicht selten zu einer Reise in die Romanwelt.
Der Zug
Apropos Reise: im Zug kann man mal so richtig hemmungslos lesen, weil man ja sowieso nicht „sinnvolles“ tun kann. Meine Zeiten als Berufspendlerin waren die produktivsten, wenn es um das Weglesen von Bücherstapeln geht. Was ich dabei gelernt habe: Auf dem Weg von A nach B gibt es Wartende (darauf, dass man endlich ankommt) und Lesende. Letztere können Verspätungen nicht schrecken!
Der Küchentisch
Auch beim Kochen und Backen entstehen Wartezeiten, die von mir zum Lesen genutzt werden. Optimal ist es zwar nicht, wenn mitten im Absatz der Küchenwecker piepst, und ja, mir ist schon so mancher Topf übergelaufen, so mancher Kuchen krustig geworden. Aber hey, immerhin hat man es in der Küche schön warm, es duftet angenehm und so sitze ich nicht selten noch etwas länger dort, in die Lektüre vertieft, am Küchentisch.
Die Natur
Das Lesen wird zu einem besonderen Genuss, wenn alle Sinne angesprochen werden. So nehme ich es jedenfalls wahr, wenn ich mich in den ersten Frühlingstagen mit meiner Lektüre heraussetze. Die Sonne und Wärme auf der Haut, den Wind in den Haaren, das Bienengesumm im Ohr und den Blumenduft in der Nase – schon wirken auch die Szenerien in der Handlung echter, nahbarer, lebendiger.