Unheilvolles Lançon

Das Team um Capitaine Roger Blanc ermittelt auf einem Weingut – in einem Mordfall ohne Leiche. Trotz schwacher Spurensuche ein lesenswerter Krimi!

Eine Droh­nen­auf­nah­me zeigt eine tot wir­ken­de Frau auf dem Grund und Boden eines gro­ßen Wein­gu­tes. Als Capi­taine Roger Blanc am Ort des Ver­bre­chens ein­trifft, ist sie jedoch ver­schwun­den. Vie­le Fra­ge­zei­chen und weni­ge Fak­ten las­sen die Ermitt­lun­gen sto­ckend anlau­fen. Könn­te die dys­funk­tio­na­le Fami­lie vom Wein­gut etwas mit die­sem frag­wür­di­gen Ver­bre­chen zu tun haben, obwohl der Guts­herr selbst gera­de im Ster­ben liegt? Oder des­sen Freund, der gleich­zei­tig auch ein Kon­kur­rent ist?

Der elf­te Fall bereits – und immer noch eröff­net Cay Rade­ma­cher der treu­en Fan­ge­mein­de (zu der ich defi­ni­tiv gehö­re) neue Ansich­ten und Ein­bli­cke in die Pro­vence. Es bleibt natür­lich auch dies­mal nicht ein­fach bei einer idyl­li­schen Beschrei­bung der von Wein­re­ben und Oli­ven­hai­nen gepräg­ten Land­schaft. Ganz neben­bei ler­nen wir, wie die Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels die Wein­bran­che bedro­hen und wie sehr das Weit­sicht und Ein­falls­reich­tum in der Öno­lo­gie for­dert. Es geht um den Aus­ver­kauf tra­di­ti­ons­rei­cher Wein­gü­ter an rei­che Aus­län­der und das Rin­gen um die Wett­be­werbs­fä­hig­keit zulas­ten von Arbeits­plät­zen. Und dann geht es auch noch um die „Tzi­ga­nes“ und die Vor­ur­tei­le, mit denen sie in Frank­reich kon­fron­tiert werden. 

Der Kri­mi­nal­fall selbst ver­läuft etwas schlep­pend, da es lan­ge Zeit weder eine Lei­che noch ein Motiv gibt. Das hat mich jedoch gar nicht gestört. Das Buch liest sich wie gewohnt flüs­sig und die Spu­ren­su­che wur­de mir nicht lang­wei­lig – zum einen wegen der lieb­ge­won­ne­nen Cha­rak­te­re, aber auch wegen der wun­der­ba­ren Sze­ne­rie, die wie immer total unkit­schig und authen­tisch dar­ge­stellt wird. Ich freue mich jetzt schon auf den 12. Fall!


Buchcover "Unheilvolles Lançon" von Cay Rademacher

Unheil­vol­les Lan­çon
Cay Rade­ma­cher
DuMont Buch­ver­lag, 2024
ISBN 9783755810056

Die­ses E‑Book wur­de mir als kos­ten­lo­ses Rezen­si­ons­exem­plar über Net­Gal­ley zur Ver­fü­gung gestellt.

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