Ein Sommer am See, eine Handvoll Fremde, die vom Zufall zusammengeführt werden – Fremde, die zu Freunden werden. Da ist Lale, die vor der Realität davonrennt und zufällig auf dem Campingplatz landet, der vom alten Gustav geführt wird. Da ist Christophe von der Insel La Réunion, der im Nachlass seiner verstorbenen Mutter einen Brief findet und auf der Spur nach seinem leiblichen Vater auf eben jenen Campingplatz geführt wird. Da sind der Esoteriker James, Gustavs Freund aus alten Zeiten, und der gehandicapte Teenager Flo, einige Kaninchen und eine aufsehenerregende Ausgrabungsstätte,
Es ist erstaunlich, mit welcher Leichtigkeit die Autorin Kristina Pfister mit ihrem Roman schwermütige Themen um Tod, Loslassen und Enttäuschungen inszeniert. Mit einer einfachen, aber bildhaften Sprache, leisem Humor und sanften Spannungsbögen zaubert sie eine herzerwärmende Geschichte rund um diesen Campingplatz am See, die sich in nur vier Wochen entfaltet, aber das Leben der Hauptfiguren grundlegend verändert. Die Charaktere sind klar umrissen und trotz mancher Schrulligkeiten nie klischeehaft überzeichnet. Sie gingen mir allesamt sofort zu Herzen. Eine richtig schöne Lektüre für den Sommer!

Ein unendlich kurzer Sommer
Kristina Pfister
Fischer Verlag, 2022
ISBN 9783596706204
Dieses Buch wurde mir als kostenloses Rezensionsexemplar vom Verlag über die Plattform NetGalley zur Verfügung gestellt.