Zwei Frauen werden vom Zufall zusammen auf einen Roadtrip geschickt: Die 15-jährige Juli springt von einer Autobahnbrücke und landet nur leicht verletzt vor der Motorhaube der 69-jährigen Hella, die gerade in die Schweiz unterwegs ist, um professionelle Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen. So unterschiedlich sie auch sind, eines haben sie gemeinsam: Beide sind des Lebens müde und wollen es beenden. Keine traumatischen Ereignisse der Vergangenheit sind dafür verantwortlich – das Thema lautet Depression.
Mit lakonischem Humor bringt die Autorin Ronja von Rönne eine gewisse Leichtigkeit in ihre Geschichte der beiden schwermütigen Figuren. Widerwillig arrangieren sie sich miteinander und landen in manch skurriler Situation. Doch so verschlossen sie sich gegenseitig geben, so wenig zugänglich waren sie mir auch als Leser. Ich empfand beide als sehr oberflächlich gezeichnet und hatte auch nicht den Eindruck, dass sie eine Entwicklung durchmachen. Ihre Beweggründe waren mir suspekt, weder die Frauen noch das Thema Depression wurden mir wirklich näher gebracht. Die Handlung plätschert milde unterhaltend vor sich hin, einzig die klare, pointierte Sprache hat mir gut gefallen.
Ende in Sicht
Ronja von Rönne
dtv Verlag, 2022
ISBN 9783423282918
Dieses Buch wurde mir als kostenloses Rezensionsexemplar vom Verlag über die Plattform NetGalley zur Verfügung gestellt.